Music Saves My Day

30.09.2009

Wünsche, Träume, Utopien und die Sprengkraft von Musik, um diese Themen geht es in der heutigen Sendung; von Punk in der DDR und dem Verfall des Regimes und von einem Projekt des Vereins orton, das seit gestern mit einem unsichtbaren Chor subtil Musik im Linzer Stadtraum verbreitet.

Music Saves My Day

Musik birgt eine besondere Sprengkraft um Wünsche, Träume und Utopien entstehen zu lassen. Diesem Credo haben sich zumindest die MacherInnen eines Projektes, das im Rahmen von Linz09 Kulturhauptstadt Europas realisiert wird, verschrieben. Die Gruppe des Vereins Orton arbeitet gemeinsam mit der Sängerin Maja Osojnik (Slowenien) daran Melodien im Linzer Stadtraum subtil zu verbreiten; genauer soll ein unsichtbarer Chor diese Ohrwürmer verbreiten. Eine Woche lang wird gesungen, gesummt, gepfiffen oder auch gebrummt. Die beiden Lieder „as na prodaj“ (dt.: Zeit zum Kaufen) und „Franc“ sind sozialkritische Auseinandersetzungen des urbanen Lebens.

„Wer den Swing in sich hat, kann nicht im Gleichschritt marschieren“ (Coco Schumann)

Gestern startete das Projekt „Music Saves My Day“ in Linz; heute erfahren wir von den Studiogästen wie dieses Projekt funktioniert und wie man mitmachen kann. Orton sucht nämlich auch noch nach TeilnehmerInnen, egal ob Laien oder Profis. Einfach unter orton@klingt.org melden. (Wer nicht so oft Zeit hat, kommt eben seltener!)

Punk in der DDR

Punk in der Theorie und als Lebensgefühl stellt sich oft gegen Konventionen, gegen die Konsumgesellschaft und gegen das Bürgertum und rechte Weltanschauungen; aber auch gegen die politische Linke. Punk propagiert vielfach den Anarchismus; damit ist jedoch oftmals keine ernsthafte politische Perspektive im Sinne anarchistischer Theoretiker wie Pierre-Joseph Proudhon und Michail Bakunin gemeint, sondern nur die denkbar radikalste Ablehnung der herrschenden Verhältnisse, was sich an der gemeinsamen und oft sinngleichen Verwendung der Begriffe „Anarchie“ und „Chaos“ zeigt, beispielsweise bei Bands wie The Exploited. Oftmals zeigt sich eine Nähe zum Nihilismus.

„A guy walks up to me and asks ‚What’s Punk?‘. So I kick over a garbage can and say
‚That’s punk!‘. So he kicks over a garbage can and says ‚That’s Punk?‘, and I say ‚No
that’s trendy!?“ (Billie Joe Armstrong, Cover „Green Day – Die Triografie)

Jedenfalls hat Punk ganz unterschiedliche Implikationen in Abhängigkeit zum Entstehungsort vorzuweisen, wie zum Beispiel damals in der DDR. Thomas Brückner von szenesounds Radio/Berlin hat mit dem Gründer und Sänger der Band „Herbst in Peking“ Rex Joswig über Punk in der Ex-DDR gesprochen und über Titel wie „Bakschisrepublik“, die Wendezeit und DT64, das Ganze gespickt mit O-Tönen von Walter Ulbrich, Erich Honecker und Erich Mietke.

Eine Sendung von Pamela Neuwirth

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