ANDI 145 vom 1.1.2021 – der Alternative Nachrichtendienst in Wien – Ausblicksendung auf das Neue Jahr

01.01.2021

Es heißt Femizid | COVID Alltag in der Klinik Floridsdorf | Ausblick für die Hotellerie | Frieden in Afghanistan? | Uni brennt – noch immer

 

 

Es heißt Femizid

Am 28.12. fand eine Spontankundgebung am Wiener Karlsplatz statt. Anlass war die Ermordung einer Studentin am Tag zuvor in Leonding in Oberösterreich, der Täter ein naher Verwandter. Es war der 22. Frauenmord, ein sogenannter „Femizid“, im Jahr 2020.  Ziele der Kundgebung waren, dem Opfer und allen anderen Opfern zu gedenken; Bewusstheit für den Begriff „Femizid“ zu erzeugen, dieser bedeutet Tötung aufgrund des Geschlechts; Kritik an der medialen Berichterstattung kund zu tun. Bei der Berichterstattung wird kritisiert, dass es zur Opfer-Täter Umkehr kommt, indem Morde an Frauen verharmlost und diese als Beziehungsdramen oder Familientragödien umgedeutet werden.

Nach den Reden und dem Gedenken an die Opfer am Karlsplatz, gingen alle anwesenden Menschen gemeinsam zur naheliegenden Austria Presse Agentur (APA) um dort mit einer Abschlussrede gegen diese verharmlosende Berichterstattung zu protestieren. Nach dieser Veranstaltung waren noch drei weitere Opfer zu beklagen 2020 kam es somit zu 25 Femiziden.

Für 2021 bleibt die Forderung nach Maßnahmen aufrecht, um diese Zahl deutlich zu verringern.

Beitragsgestaltung: Anita Pitsch

 

Beratungsstellen für von Gewalt Betroffenen oder Bedrohten: 
Frauenhelpline: 0800 222 555 http://www.frauenhelpline.at
Autonome Frauenhäuser: https://www.aoef.at/index.php/frauenhaeuser
Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt: https://www.interventionsstelle-wien.at
Frauen beraten Frauen: https://www.frauenberatenfrauen.at
Telefonseelsorge: https://onlineberatung-telefonseelsorge.at/chatberatung.html

StoP Stadtteile ohne Partnergewalt:https://stop-partnergewalt.org/wordpress/stop-konkret/stop-wien-margareten/

 

 

COVID Alltag in der Klinik Floridsdorf

200-250 Mäntel werden pro Tag benutzt um das Krankenhauspersonal in der Klinik Floridsdorf  vor Covid 19 zu schützen. Ich spreche mit der Leitung einer IMCU Station, einer Station, die zwischen einer Intensiv- und einer Normalbettenstation liegt, wo Patient*innen nach Operationen oder längeren Intensivaufenthalten überwacht werden. Im März 2020 wurde sie zu einer Covidstation umgewandelt. Seitdem sind ausschließlich Covid-Patient*innen auf die Station gekommen. Das dies kein leichtes Jahr war und ihre Meinung zur Zukunft mit Corona, erzählt mir die Leitung dieser Station.

Beitragsgestaltung: Victoria Zemanek

 

 

Ausblick für die Hotellerie

Für die Hotellerie war 2020 ein sehr schwieriges Jahr. Wie in vielen anderen Bereichen heißt es nun, Kreativität zu zeigen. Dass Hotels als alternatives Klassenzimmer, Büro oder als Unterkunft für Obdachlose herhalten können, wäre noch vor einem Jahr unvorstellbar gewesen. Was wir in das Jahr 2021 mitnehmen können, sind Sicherheitskonzepte in der Hotellerie bezogen auf COVID 19 und Toleranz und Offenheit gegenüber Neuem.

Beitragsgestaltung: Isabella Fresner

 

 

Frieden in Afghanistan?

Die vergangenen Wochen waren in Afghanistan durch erneute Selbstmordattentate, Bombenanschläge und gewaltsamen Übergriffen geprägt. Seit rund 40 Jahren herrscht in diesem Land Krieg. Durch das Abkommen „Joint Way Forward“ zwischen der EU und Afghanistan wird eine Rückübernahme von Asylsuchenden durch die afghanische Regierung garantiert. Im Gegenzug verlängert die EU die Zahlung von Entwicklungsgeldern. Im Gespräch mit Herbert Langthaler von der Asylkoordination Österreich zeigt sich, dass Afghanistan für eine friedliche Zukunft mehr braucht. Die ersten Schritte zu einer Beruhigung der Lage werden in den Friedensverhandlungen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban gesehen. Auch die EU hat dabei vieles zu leisten. Ob es zu einem Frieden in Afghanistan kommt und es somit als sicher für Asylwerber*innen angesehen werden kann, bleibt 2021 abzuwarten.

Beitragsgestaltung: Jana Pichler

 

 

Uni brennt – noch immer

2020 wurde eine umstrittene Novellierung des Universitätsgesetzes angekündigt, die das Universitätsleben wesentlich beeinträchtigen wird. Neben Verschlechterungen der Studierbarkeit leidet ebenfalls die Demokratisierung der Hochschulen darunter. Wie diese Verschärfungen aussehen, erklärt Dora Jandl vom Verband sozialistischer Student*innen Österreichs.

Beitragsgestaltung: René Froschmayer

 

Sendungskonzeption: Johanna Pauls, Redaktion ANDI

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Sprache: Deutsch
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