Protestantische Eliten und die ‚Christianisierung‘ der Politik

22.04.2022

Brasilien, Mexiko und die USA

Der brasilianische Präsident Bolsonaro ist zwei Jahre vor seinem Wahlkampf medienwirksam vom Pastor Everaldo, einem neopfingstlichen Star-Entertainer, im Jordan getauft worden – aber Katholik geblieben. Während seines Wahlkampfes ist er immer wieder in Gottesdiensten gesegnet und als der Kandidat Gottes apostrophiert worden. Dies ist nur die Spitze eines Eisbergs von religiöser Identitätspolitik, die Präsidenten wie Bolsonaro oder Trump an die Macht spült, Chiles Piñera legitimiert oder den Friedensprozess in Kolumbien blockiert. In Lateinamerika und den USA unterlaufen immer mehr religiöse Experten immer stärker säkulare Politik mit religiösen Strategien.

In dieser Sendung hört ihr einen Zusammenschnitt eines Vortrags, der am 29. März 2022 vom Zentrum für Interamerikanische Studien der Universität Innsbruck (ZIAS) organisiert wurde. Heinrich Wilhelm Schäfer, Professor für Religionssoziologie und evangelische Theologie an der Universität Bielefeld, sprach über protestantische Eliten und die Christianisierung der Politik auf panamerikanischer Ebene im Zusammenhang mit Überlegungen zu Identitätspolitik, Religionsfreiheit und Laizität und verdeutlicht diese anhand der drei Länderbeispiele Brasilien, Mexiko und den USA.

Der Vortrag ist der letzte Teil einer fünfteiligen Reihe zum Thema Staat. Religion. Gesellschaft, welche von den Länderzentren der Uni Innsbruck organisiert wurde. Der KulturTon gestaltete zu allen Vorträgen Beiträge und führte Interviews, diese können hier nachgehört werden.

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Thema:Wissenschaft Radiomacher_in:Anna Greissing
Sprache: Deutsch
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