Töten für „Artenschutz und Armutsbekämpfung“?

18.07.2011

Warum die Großwildjagdt bedrohte Arten nicht rettet und keine Entwicklungshilfe leistet.

Stimmen von einer Pressekonferenz von Pro Wildlife, Vier Pfoten und dem WDCS anlässlich des Symposiums des Washingtoner Artenschutzabkommens Cites in Wien.

„Mit dem Beamten Abensperg-Traun verfolgt die Bundesregierung eine „Artenschutzpolitik“, die das Konzept verfolgt, dass Großwild- und Trophäenjagd dem Artenschutz dient und die Armut reduziert. Österreich wirkt in diese Richtung auch intensiv auf die Politik der Europäischen Union hin. Die Folge ist, dass die EU der Legalisierung des Elfenbeinhandels mehrmals sehr positiv gegenüberstand. Zahlreiche Österreicher als auch Deutsche beteiligen sich am Jagdtourismus, der einigen Veranstaltern zu Gute kommt, sicherlich jedoch kaum die Armut bekämpft. Wilderei, Reduktion von Wildtierbestände, darunter auch stark gefährdete Arten sind die Folge.
Hier einige Fakten, Quelle – IUCN (Weltnaturschutzunion) 2009 „ La Grande Chasse En Afrique De L’ouest Quelle Contribution A La Conservation?“
Zahlen zur Großwildjagd in Afrika :
1. 18.500 Jäger aus reichen Industriestaaten / Jahr in Afrika
2. Töten 105.000 Tiere / Jahr
3. Einnahmen aus Jagd sind nur für 0,06 % des Bruttosozialproduktes und 0,006% des Staatshaushaltes verantwortlich
4. die verarmte lokale Bevölkerung erhält aus dem Jagdtourismus nur 0,3 US $ / pro Person und Jahr !
5. 14,9 % der Fläche in den 11 wichtigsten Jagdländern ist für die Jagd reserviert (in Tansania: sogar 26%)
6. Fototourismus ist wesentlich bedeutsamer: die Jagd ist nur für 3,3 % der Gesamteinnahmen aus dem Tourismusgeschäft verantwortlich
7. Botswana verbietet seit 2009 die Jagd im Okavangodelta, weil der Fotourismus 39 x mehr Jobs schafft als die Jagd
8. Kenia verbietet seit 1977 jegliche Jagd und nimmt durch Naturtourismus 1 Mrd $ / Jahr ein; die Einnahmen aller 8 großen Jagdländer zusammen betragen nur 200 Mio. $; die Hälfte hiervon geht nach Südafrika und hier überwiegend weiße Großgrundbesitzer
Fazit der Studie: „Im Jagdbereich mangelt es in den meisten Ländern an Regelungssystemen. Die Personen, die das System derzeit kontrollieren, sind nicht bereit Machtbefugnisse abzugeben und Korrekturen einzuleiten, die sie nicht kontrollieren können. Diese Einstellung dient privaten Interessen, aber nicht dem Artenschutz oder den Interessen des Staates oder der lokalen Bevölkerung““ Ruth Gründler
WDCS – Whale and Dolphin Conservation Society

www.wdcs-de.org

Link zu der Emailpetition der Vier Pfoten:
http://www.vier-pfoten.at/website/output.php?id=1275&idcontent=2961&language=1

Umfangreiche Info findet ihr auch unter:

www.prowildlife.de

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Thema:Ökologie / Umwelt / Natur Radiomacher_in:Jutta Matysek
Sprache: Deutsch
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