Gelungene Leben und Migrationsgründe: But Beautiful und China Reverse

31.12.2019

Radio AugartenStadt ist ab Jänner 2020 wieder 2x im Monat zu hören. Mischa G. Hendel und Andrea Hiller wechseln sich ab und bieten jeden 3. und 4. Montag im Monat Radiobeiträge aus dem Aktionsradius Wien.

Der Aktionsradius Wien startet 2020 mit einem Schwerpunkt zu China, und zwar bis Dienstag 26. Februar 2020. Bevor wir jedoch in den China-Monat einsteigen, gehen wir nochmals zurück ins Jahr 2019. Und zwar widmet sich Radio AugartenStadt im ersten Teil dem Film „But Beautiful“. Am 26. November 2019 gab es im Aktionsradius ein Gespräch und Filmauszüge zum Film von Erwin Wagenhofer und Sabine Kriechbaum. „But Beautiful“ stellt Menschen in den Mittelpunkt, für die das Verbindende der wesentliche Impuls für ein gelungenes Leben ist. Es ist ein Film gegen die Angst und für den Mut zur Veränderung. Erwin Wagenhofer sucht das Schöne und Gute und zeigt Menschen, die ganz neue Wege beschreiten. Wie könnte ein gutes, ein gelungenes Leben aussehen? Ist ein „anderes“ Leben überhaupt möglich? Entstanden ist ein Film über Perspektiven ohne Angst, über Verbundenheit in Musik, Natur und Gesellschaft, über Menschen mit unterschiedlichen Ideen aber einem großen gemeinsamen Ziel: eine zukunftsfähige Welt.

Im zweiten Teil von Radio Augartenstadt verlassen wir nun diesen Film, und gehen über zu einem weiteren Film: „China Reverse“ portraitiert drei Chines_innen , die in den 1980er Jahren nach Wien gekommen sind. „China Reverse“ ist ein Dokumentarfilm über die Gründe ihrer Migration, ihre damaligen Hoffnungen und ihre Erwartungen. Es ist gleichzeitig das Portrait einer ganzen Generation, die sich eine Heimat fern der Heimat geschafft hat.

Nach mehreren arbeitsbedingten Reisen nach Nordkorea und China richtete sich das Interesse von Filmemacherin und Kamerafrau Judith Benedikt vermehrt auf die chinesische Community in ihrer Heimat Österreich. „China Reverse“ ist das Debüt von Judith Benedikt als Regisseurin und wird im Rahmen des China-Schwerpunkts am 11. Februar im Aktionsradius Wien gezeigt.

In den Medien ist ständig von China zu hören bzw. zu lesen, v.a. im Kontext von Wirtschaft und Politik. Peking, Shanghai und Hongkong stehen dabei im Zentrum der Aufmerksamkeit. Auch das Regierungsmotto von Xi Jinping, der sogenannte „Chinese Dream“, ist bekannt, ein ganz uniformer Traum von Stabilität, Kleinfamilie, Kaufkraft und prosperierender Wirtschaft. Deng Xiaoping hat noch gesagt, es sei keine Schande, reich zu sein. Heute gilt es in Shanghai eher als Schande, nicht den Versuch zu unternehmen, reich zu werden.

Im Jänner und Februar 2020 lädt der Aktionsradius auf eine Reise nach China. Auf gängige Klischees vom «exotischen Reich der Mitte» wird verzichtet, weil das Bild der «rätselhaften» Macht nicht mehr stimmt, seit die Selbstdarstellungen und die Fremddarstellungen den internationalen Buchmarkt überschwemmen. Was stimmt, ist, dass es schwer ist, diese Analysen und Spekulationen zu synthetisieren: zu sehr widersprechen sich die vorliegenden Forschungs- und Recherche-Resultate und die Methoden, wie man das große Land in den Griff bekommt. Im Rahmen von sieben Veranstaltungen werden wir versuchen, die häufigsten Missverständnisse zu thematisieren und den Blick auf China möglichst weit zu fassen, mit Einblicken in die chinesische Wirtschaft und Politik, mit Systemvergleichen des chinesischen Wegs („Beijing Consensus“) im Gegensatz zur westlichen Variante („Washington Consensus“), Thematisierung von sozialen Bewegungen, Protesten, Arbeitskämpfen aber auch „best practise“ Beispielen aus dem Bereich Architektur. Wir präsentieren aber auch die chinesische Community in Wien und laden zu StadtFlanerien und Begegnungen mit in Wien lebenden, austro-chinesischen KünstlerInnen.

Gestaltung: Mischa G. Hendel

Playlist:
Kenny Werner – Fifth Movement
Mario Rom’s Interzone – Change of Truth
Guang Hui – 2 tracks
(für Atmos aus China danke an Andreas Kurz)

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Thema:Gesellschaft Radiomacher_in:Mischa G. Hendel
Sprache: Deutsch
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