Giftiges Gold

02.02.2012

Größter Gold-Tagebau Europas in Rumänien geplant.

Am 1. Dezember 2011 fand ein internationaler Solidaritätstag für „Save Roşia Montană“ statt. So auch in Wien, wo es eine Protestaktion vor der rumänischen Botschaft und am Abend eine Infoveranstaltung im Amerlinghaus gab bei der wir auch speziell auf die Rolle von Ex-Kanzler Gusenbauer bei Gabriel Ressources aufmerksam machen wollen.

Seit 10 Jahren versucht ein kanadischer Bergbaukonzern (Gabriel Ressources), in den Karpaten in Rumänien, den größten Gold-Tagebau Europas einzurichten. In Roşia Montană, gibt es seit 2000 Jahren Siedlungen und Goldabbau in Stollen sowie eine alte Kulturlandschaft die durch kleinbäuerliche Strukturen geprägt ist.

Der geplante Tagebau würde sich auf vier Berge ausdehnen und diese zerstören. Durch den Einsatz giftigen Zyanids, zur Goldauswaschung, würde in einem Tal ein Giftsee entstehen. Die Menschen werden umgesiedelt. Vielleicht auch bald unter noch mehr Druck und gegen ihren Willen, da die rumänische Regierung in Begriff ist ein Gesetz zur Enteignung von Privatgrundstücken durch Unternehmen zu erlassen, wenn diese Gold abbauen.

Der rumänische Umweltminister Laszlo Borbely wollte noch kürzlich dem Projekt die Baugenehmigung erteilen. Am 31. Jänner besetzten Greenpeace-AktivistInnen sein Büro in Bukarest. Des Umweltministers Reaktion darauf: „Es müsse hundertprozentig sicher sein, dass das Projekt keine Umweltauswirkungen habe!“ Und er vertagte die Entscheidung über die Baugenehmigung um noch ExpertInnenmeinungen einzuholen.

Auch vor den rumänischen Botschaften in Budapest, Warschau, Sofia, Ljubljana und Wien gab es solidarische Protestkungebungen um den Investoren von Roşia Montană zu zeigen, dass der Widerstand gegen das Goldförderprojekt lebt und stark ist!

Wer Lust hat einen Brief oder eine e-Mail an die rumänische Botschafterin in Wien zu schicken, hier die Kontaktdaten:

An
I.E. Frau Silvia DAVIDOIU
Adresse:
Prinz Eugen Strasse 60, 1040 Wien
Telefon: + 43-1-505.32.27
+ 43-1-503.89.40
+ 43-1-503.89.41
+ 43-1-505.16.28
Fax: + 43-1-504.14.62
E-mail: ambromviena@ambrom.at
Homepage: http://www.wien.mae.ro

Empfohlene Internet-links:
http://rosiamontana.org/en/
http://www.reclaimthefields.org/
http://www.viacampesina.at/cms/aktuelles/wir-glitzern-mehr-als-gold.html
http://www.vienna.at/protest-gegen-bau-der-groesssten-goldmine/3108125
http://www.greenpeace.org/austria/de/News/frontstage/die-gefahr-des-lukrativen-goldpreises/blog/38884/
http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=3991
http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=4720
http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=3544
http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1060879
http://www.neues-deutschland.de/artikel/177010.giftiger-goldabbau.html
http://www.miningwatch.ca/en/update-alburnus-maior
http://www.fairtrade.org.uk/gold/

Ein Filmbeitrag des ZDF:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1494782/Umstrittener-Goldabbau-in-Rumaenien#/beitrag/video/1494782/Umstrittener-Goldabbau-in-Rumaenien

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Deuticke – Verlag
Info und Leseprobe unter:
http://www.hanser-literaturverlage.de/extras/specials/schwarzbuch-gold/das-buch.html
http://www.hanser-literaturverlage.de/extras/specials/schwarzbuch-gold/buchtrailer.html
http://www.hanser-literaturverlage.de/buecher/buch.html?isbn=978-3-552-06174-3
http://files.hanser.de/zsolnay/docs/20110730_21173224642-34_978-3-552-06174-3.pdf

Über Dr. Alfred Gusenbauer:
http://www.gabrielresources.com/site/directors.aspx
http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00663/
http://www.format.at/articles/1144/525/310790/gusenbauer-2010-gewinn-2-5-mill-euro
Der österreichische Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer ist seit Juni 2010 im Board of Directors von Gabriel Resources Ltd. tätig, dem Leitungs- und Kontrollgremium, etwa dem Verwaltungsrat. Gabriel Resources Ltd. ist jenes kanadische Unternehmen, dass mit 80% an der Roşia Montană Gold Corporation beteiligt ist, den Rest hält der rumänische Staat.
Beide Firmen wurden extra für dieses Projekt gegründet und beabsichtigen rund 314 Tonnen Gold und 1.480 Tonnen Silber auf einer Fläche von 560 Hektar im Tagebau-Verfahren abzubauen. Dazu sollen vier Berge abgetragen, riesige Mengen von Erz bewegt und mit hochgiftigem Zyanid ausgelaugt werden. Das nahe gelegene Corna-Tal würde durch den Bau einer 185 Meter hohen Staumauer mit den Abfällen aus der Mine, Zyanidschlacke, gefüllt werden. Am Ende der Abbauarbeiten, die für ca. 15 Jahre geplant sind, würde dieser See 250 Millionen Tonnen giftiges Material umfassen.

Unsere Signation bzw. kurze musikalische Begleitung ist unter CC-Lizenz folgendem Titel entnommen:
„Coolman“ aus dem Album „Kogani“ der Formation Suerte

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Thema:Politik Radiomacher_in:Andreas Pruner, Jutta Matysek
Sprache: Deutsch
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