Interview mit Reto Knutti, Professor am Institut für Atmosphäre und Klima an der ETH Zürich

31.10.2018

Was passiert bei 1,5 Grad globaler Erwärmung im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten? Diese Frage beantwortet der Weltklimarat in seinem aktuellen Bericht. In den Alpen liegt der Temperaturanstieg allerdings jetzt schon bei zwei Grad. Das bestätigt Reto Knutti, Professor am Institut für Atmosphäre und Klima an der ETH Zürich, Mitautor von zwei Berichten des Weltklimarats. «Wir gehen in den neuesten Szenarien für die Schweiz von 2,5 bis 4,5 Grad Erwärmung bis Mitte des Jahrhunderts aus. Das sind natürlich sehr grosse Veränderungen.» Die Auswirkungen seien vielfältig. So werden 90 Prozent der Alpengletscher verschwinden, auch mit Folgen für deren Abflüsse. Man müsse zwar nicht mit Trinkwasserknappheit rechnen, aber «wenn die Temperaturen und die Niederschlagsveränderungen im Sommer in diese Richtung gehen, und das zeigen die Szenarien, dann werden wir eben nicht mehr die Möglichkeit haben, alles nach Belieben zu bewässern». Auch niedrig gelegene Wintersportorte seien gefährdet: «Eigentlich müsste man sagen: Alles, was unter 1’500 Metern ist, ist langfristig nicht mehr zu bewirtschaften.» Abgesehen davon könnten sich wegen des auftauenden Permafrosts Steinschläge und Hangrutschungen häufen.

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Thema:Gesellschaft Radiomacher_in:Michael Gams
Sprache: Deutsch
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